HSV Münster
Nachdem ich in Rheine abends beim Duschen Schwimmhäute zwischen den Zehen gefunden habe, war es in Münster ein Sonnenbrand auf der Nase. Münster hat sein erstes Agilityturnier ausgerichtet, und ich muss ehrlich sagen: das war wirklich bestens organisiert! (Mein besonderer Dank an dieser Stelle an die Erstellerin der hervorragenden Mokkatorten. Ich habe sicherheitshalber beide probiert und für gut befunden ;)) Jumping |
als Spiel ohne Zeitvorgabe |
Kommentar: Der Parcoursplan stammt vom amtierenden Richter Herrn Fechter. Auf dem Papier sah er noch ein wenig anders aus. Aber das was spontan auf dem Platz daraus entstand war ein angemessen schwieriger Lauf. Bei der Begehung haben alle grosse Angst vor 13-14 gehabt. Hier ist jedoch eigentlich kaum was passiert. Die Mehrzahl der Probleme trat bei Hunden auf, die noch nicht gerätesicher waren und den Slalom nicht beherrschten. Auch in den Prüfungen fiel das auf. Viele Hundeführer sind mit einer Disqualifikation bitter enttäuscht vom Platz gegangen, weil der Hund ein Gerät nicht absolvieren konnte. Meine Bitte an Starter und Trainer: "Wartet bis der Hund und der Mensch wirklich in der Lage sind, ein Turnier gut zu bewältigen. Das Team sollte in der Lage sein, bei einer Generalprobe ein vorzügliches Ergebnis zu erreichen. Erst dann machen Turniere Spass. Dass dann beim ersten Wettkampf noch 1000 Kleinigkeiten daneben gehen können, ist klar und auch überhaupt kein Problem." |
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BeginnerParcourslänge 133 m, Standardzeit 73 s, Höchstzeit 110 s, Bewegungsgeschwindigkeit 1,8 m/s |
Kommentar: Der Parcoursplan stammt von mir. Allerdings wurde mit dem Richter vereinbart, dass am Gerät 4 statt des geplanten Reifens ein normaler Sprung gestellt wurde. Ausserdem wurde der Tunneleingang auf rechts festgelegt. In meinem Entwurf hatte ich die Nummer in die Mitte gestellt und damit den Startern freigestellt, welchen Eingang sie wählen. Schwierigkeiten im Parcoursverlauf gab es eigentlich keine. Einige Hunde sind an dem Tunneleingang gescheitert. Die große überzahl jedoch am Bewältigen der Geräte an sich. Schade, dass es trotz des recht simplen Parcours zu so vielen Ausfällen gekommen ist. Ergebnis: 10 Starter, davon 2 Minis 1 Starter mit vorzüglich 1 Starter mit sehr gut 8 Starter disqualifiziert Zeiten zwischen 36,07 s und 39,42 s Durchschnittszeit 37,75 s |
Prüfung A1Parcourslänge 178 m, Standardzeit 73 s , Höchstzeit 107 s, Bewegungsgeschwindigkeit 2,6 m/s |
Kommentar: Der A1 Parcours stammt ebenfalls vom Richter. Er ist im Anspruch recht hoch gewesen. Die Tatsache, dass 20 Geräte (inklusive des Kombinationssprungs) verlangt wurden und auch die Streckenführung trug dazu sicherlich bei. Die erste knifflige Stelle war der Sprung über die Mauer 5. Aber diese Situation haben viele Starter sehr gut gelöst. Sowohl die Starter, die hinter der Mauer geblieben sind, um dem Hund einen günstigen Anlauf zu ermöglichen, wie auch die die bereits Richtung Wand standen, kamen recht gut durch. Ich glaube mich zu erinnern, dass nicht ein einziger Hund hier einen Fehler bekam. Superschwierig natürlich der Slalomeingang für die A1 Hunde. Hier wurden einige Verweigerungen gezählt. Direkt darauffolgend dann der sehr schräge Sprung 13, dessen Stange oft fiel. Offenbar liess die Nervosität vieler Teilnehmer nach dem Beginnerparcours nach. Denn die Ergebnisse der A1 sind im Vergleich zum Beginner (trotz Parcours) doch deutlich gesteigert. Mein besonderer Glückwunsch natürlich an die beiden Nachwuchsstarter unseres Vereins, die in Münster ihren ersten Start hatten und ihre Sache trotz des irre komplizierten Parcours bravourös über die Bühne gebracht haben. Ergebnis: 17 Starter, davon 4 Minis 7 Starter mit vorzüglich 1 Starter mit sehr gut 3 Starter mit gut 6 Starter disqualifiziert Zeiten zwischen 44,44 s und 67,39 s Durchschnittszeit 58,97 s |
A2Parcourslänge 138 m, Standardzeit 44 s (Minis 47 s), Höchstzeit 66 s (Minis 71 s), Bewegungsgeschwindigkeit 3,1 m/s (Minis 2,9 m/s) |
Kommentar: Hier war der Schwierigkeitsgrad sicher dem Anspruch einer A2 angemessen. Der Plan stammt wiederum vom Richter. Fehler passierten am Slalomeingang und an der Stange 6 recht oft. Extrem häufig fiel auch die 16. Viele haben den Hund viel zu früh gelobt und Richtung Ziel gezogen. Dazu kamen die Hunde recht schräg an das Hindernis. Ergebnis: 21 Starter, davon 9 Minis 5 Starter mit vorzüglich 4 Starter mit sehr gut 2 Starter mit gut 1 Starter ohne Bewertung 1 Starter ohne Bewertung 8 Starter disqualifiziert Zeiten zwischen 30,51 s und 61,56 s Durchschnittszeit 45,91 s |
SeniorenParcourslänge 130 m, Standardzeit 59 s, Höchstzeit 88 s, Bewegungsgeschwindigkeit 2,2 m/s |
Kommentar: Ein recht anspruchsvoller Parcours, den die Senioren gut bewältigt haben. Hier waren wirklich schöne Läufe zu sehen. Hoch motivierte Hunde die Freude an der Arbeit gezeigt haben und bei denen die Frage auf der Zunge lag "Wirklich schon ein Senior?". Im Nachhinein betrachtet, hat sich meiner Meinung nach der eigene Parcours für die Senioren nicht gelohnt. Der Umbau war recht aufwändig und es wäre genauso reizvoll für die Starter gewesen, wenn sie den A2 Durchgang hätten mitlaufen können. Ergebnis: 5 Starter (alle Maxi) 3 Starter mit vorzüglich 2 Starter disqualifiziert |
A3Parcourslänge 162 m, Standardzeit 47 s (Minis 50), Höchstzeit 70 s (Minis 76 s), Bewegungsgeschwindigkeit 3,4 m/s (Mini 3,2 m/s) |
Kommentar: Dieser Plan war wieder von mir. Wie die umwerfend guten Ergebnisse zeigen, war er euch aber wohl zu einfach. Ich werde das bei den nächsten Entwürfen berücksichtigen :). Der dritte Starter war eine schnelle Malinois Hündin. An der Wand sah ich am Abgang aus den Augenwinkeln eine Menge Dreck hochfliegen. Nach dem Durchgang stellte sich heraus, dass die Hündin mit einer Pfote durch die Wand getreten war, und das Gerät ein handtellergrosses Loch aufwies. Die Geräte sind gerade zwei Jahre alt. Offenbar geht von den Holzgeräten eine riesige Gefahr aus. Es ist Gott sei Dank nichts passiert, genausogut hätte der Hund sich jedoch eine Sehne zerren, ein Band abreissen oder einen Knochen brechen können dabei. Nachdem sich der erste Schreck darüber gelegt hat, wurde die Wand gegen einen Sprung ausgetauscht und die Starter die bereits ihren Lauf beendet hatten, bekamen die Möglichkeit ihn zu wiederholen. Ergebnis: 8 Starter, davon 1 Mini 6 Starter mit vorzüglich 2 Starter disqualifiziert |
Paarklasse |
Kommentar: Zum Abschluss, während der Richter sich mit dem Papierkram herumschlug, habe ich die Paarklasse gerichtet. Der Parcours stammt von mir. Die Regeln sind einfach. Je zwei Teilnehmer bilden eine Mannschaft. Der eine Hund beginnt und läuft nach den dunkelblauen Nummern den Agilityparcours. Sobald er nach dem Zielsprung gelandet ist, darf der zweite Hund nach den einfachen blauen Nummern laufend seinen Jumping beginnen. Die Fehler und Verweigerungen die beide Hunde bekommen werden addiert, ebenso die Laufzeit. Das fehlerfreieste, schnellste Team gewinnt. Bei einer Disqualifikation werden dem Team 30 Strafpunkte zugerechnet. Der Parcours liess sich flüssig laufen und zum Abschluss des Tages kam noch einmal richtig Stimmung auf. Insgesamt hat es jedoch nur eine einzige Mannschaft geschafft, ganz ohne Fehler durchzulaufen. Die kribbelige Stimmung, die oft bei Spielen aufkommt, schafft eben doch eine besondere Nervosität. |
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Training 06 2001
Ein paar Ideen, wie man das Zauberkunststück vollbringt,
auf die andere Seite des Hundes zu kommen. Und auch die Klärung der Frage, ob und wann das überhaupt sein muss.
Seitenwechsel sind bei Parcoursbegehungen häufig das zentrale Thema. Wann wechsle ich und wie mach ich das genau? Zunächst mal ist es gar nicht nötig, jedesmal wenn der Parcours die Richtung verändert, auf der anderen Seite des Hundes zu laufen.
Bevor ich zu den Beispielen komme eine kurze Erklärung. Ein Parcours ist linksdrehend, wenn die Geräte in einem Kreis gegen den Uhrzeigersinn stehen. Wenn man den kurzen Weg wählt, ist der Hund dabei rechts vom Hundeführer. Also: linksdrehender Parcours - rechtslaufender Hund :)
Nehmen wir einmal an der Hundeführer beginnt mit dem Hund auf der rechten Seite. Obwohl der Parcours an einigen Stellen linksdrehend ist (zum Tunnel hin, um die Wand rum), würde ich hier keinen Wechsel einplanen. Ein zügiges Hinlaufen zum Tunnel ist wichtig. Dann rückwärts laufen und den Hund an der Wand annehmen. Auf der anderen Seite der Wand nach der Kontaktzone einen beherzten Schritt Richtung linkes Seitenteil von Sprung 7 (ohne den Hund zu berühren natürlich) und schon ist der Hund zuhause. Diese Technik des Drückens hat den Vorteil, dass der Hund nach der Wand einen superengen Bogen machen muss. Schliesslich steht ihr ihm ja im Weg.
Bei der zweiten Übung startet ihr wieder (um des Erklären willens) mit Hund rechts. Hier ist es sinnvoll an der Wand zu wechseln, weil der Parcours danach komplett links weitergeht. Eine Frage, die jeder für sich selbst klären muss, ist ob man vor oder nach der Wand die Seite wechselt. Ich persönlich finde es schöner, den Hund die Wand hochzuschicken, hinter ihm zu wechseln und ihn dann auf der andern Seite anzunehmen. Manche finden das jedoch grundfalsch und bevorzugen es, dass der Hund auf derselben Seite angenommen wie losgeschickt wird. Sie würden nach der Wand den Hund in den Sprung 5 drücken und dann um die Wand laufen. Wechseln ist jedoch auf jeden Fall sinnvoll.
Diesmal soll der Hund am Start links sein. Im Prinzip ergibt sich wieder dieselbe Frage wie bei der Übung vorher. Entweder vor oder nach der Wand - aber wechseln wird man müssen. Wenn der Hund den Slalom (aus mir unbegreiflichen Gründen) nur an der "Fußseite" kann, siehts anders aus. Aber daran solltet ihr dann unbedingt arbeiten. Später könnte man noch einen Wechsel zwischen 6 und 7 einplanen, damit der Hund einen ganz kurzen Weg von 7 zu 8 nimmt.
Wieder gehts für den Hund auf der linken Seite los. Aber diesmal ist der Wechsel am Tunnel. Deshalb ergiebt sich die Zeit für einen belgischen Wechsel. Während der Hund im Tunnel ist, dreht ihr euch rückwärts halb um und steht dann am Tunnelausgang so, dass ihr den Hund mit der rechten Hand annehmen könnt. Dieser Wechsel ist hier flüssig und schnell.
Wie würdet ihr diese Situation lösen? Zwei Mal wechseln? Ein Mal? An welcher Seite würdet ihr den Hund am Start haben? Nun, ich würde den Hund über die ersten zwei Sprünge abrufen, dann mit ihm gemeinsam den linksdrehenden Teil bis zur Wand laufen. Auch für die Schlussgerade würde ich nicht wechseln. Wenn ich aussen bleibe, ziehe ich den Hund in eine gute Linie, ohne dass er viele Meter verschwendet. Ausserdem steht ja nirgendwo eine Verleitung auf die man achten müsste.
Ihr seht also, es ist nicht immer notwendig zu wechseln. Versucht die Beispielübungen mit eurem Hund. Nehmt jede Übung einmal mit und einmal ohne Wechsel und vergleicht wie es bei euch besser klappt. Versucht verschiedene Wechsel und stoppt mal die Zeit. Vielleicht merkt ihr ja, dass ein Wechsel den ihr sonst nie versucht hättet, gerade besonders gut funktioniert.
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Training 05 2001
Hier könnt ihr lesen, wie man etwas für das Tempo tut, und wie man durchgeknallte Border-Collies damit total überdreht ;).
Das Tempo ist so eine Sache im Agility. Am Anfang sind immer alle zufrieden mit ihrem Hund. Er lernt neue Geräte, begreift mit jedem Gerät schneller, wird sicherer. Irgendwann kommt das erste Turnier. Der Hund macht flüssig und gleichmässig alle Geräte. Hund und Herrchen sind glücklich. Aber dann kommt der Tag an dem die Geräte nicht mehr das Problem darstellen. Der Hund kann dann bereits den Slalom oder die Kletterwand. Im direkten Vergleich auf Turnieren fällt der Blick des Hundeführers immer mehr auf die Zeit. Die Konkurrenz ist vielleicht immer etwas schneller, oder der Hund ist in die A2 aufgestiegen und kommt mit dem Sprung in den Standardzeitvorgaben nicht zurecht.
Jetzt gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einige trainieren ganz normal weiter und hoffen, dass sich das Problem mit der Zeit legen wird. Andere forcieren das Tempo, üben zuhause nur noch Jumpings und versprechen "Wenn das Lauftempo erst stimmt, lösen sich die Ungenauigkeiten, die ich jetzt in Kauf nehme, von selbst auf".
Beide Wege sind wenig vielversprechend. Zunächst mal muss man folgendes bedenken. Jeder Hund ist anders. Ein gemütlicher Molossermischling wird sich niemals so bewegen können und wollen, wie das ein leichtgebauter Hütehund kann. Das macht ihn fürs Agility (und als Hund schon überhaupt) nicht weniger wertvoll. Er hat die Qualitäten anderswo. Er wird unter Umständen kontrollierter sein, sich vielleicht leichter führen lassen o.ä.
Trotzdem ist das natürlich wenig tröstlich für Leute, die jedesmal enttäuscht vor der Ergebnisliste feststellen, dass ihnen wieder 10 Sekunden fehlen. Solche Hundeführer stehen mit offenem Mund vor dem Parcours, wenn einer der oben schon genannten schnellen Hütehunde durch die Geräte wuselt. Sie seufzen und sagen sachen wie: "Wenn mein Hund doch nur etwas schneller wäre." Oft fällt ihnen gar nicht auf, dass der Hund während seines Durchgangs Verweigerungen kassiert, weil er vor den Sprüngen dreht und dass er Stangen reisst, weil er in dem Tempo immer flacher wird - von Kontaktzonen rede ich erst gar nicht. Wenn ich dann am Ende höre "Was für ein phantastisches Team", frage ich mich immer, ob nur ich die 25 Fehler gesehen habe.
Die Besitzer der schnellen Hütehunde sehen das oft anders. Je schneller sich ein Hund bewegt, desto schneller muss man auch reagieren. Fehlt auch nur eine Zehntelsekunde lang die Vorgabe, wo es langgeht, ist der Hund schon übers falsche Gerät. In meiner Übungsstunde hat ein Vereinskollege mal für einen einzigen (nicht besonders komplizierten) Durchgang, mit einem solchen Hund 20 Anläufe gebraucht. Beide waren der Verzweiflung nahe. Der Hund war jedesmal beim Fehler noch nervöser geworden, wollte alles richtig machen, konnte aber beim besten Willen nicht deuten, was der Hundeführer ihm zeigen wollte. Der Hundeführer hat den Lauf immer wieder ohne Hund abgegangen und geübt, und erst nach vielen Durchgängen hat er sich so bewegt, dass dem Hund eindeutig klar war, was verlangt ist. Der Frust gipfelte in der Aussage "Ich kann es nicht. Er ist einfach so schnell, dass ich nicht rechtzeitig rumkomme". Das ist eben die andere Seite der Medaille. Was ich mit den beiden Beispielen sagen will ist:
Jeder Hund bringt Probleme mit sich. Und wenn auch nicht jeder Hund zum Weltmeister taugt - Spass können alle am Agility haben.
Und man kann an dem natürlichen Grundtempo des Hundes natürlich auch arbeiten. Dazu folgende Übungen. (Hunde die ein Stangenproblem haben, sollten Stangen in der linken Runde so niedrig aufgelegt bekommen, dass sie nicht reissen. Man kann nicht alle Probleme gleichzeitig bearbeiten)
Übung 1: 1-2-3-4-5-6
oder 1-6-5-4-3-2
Die Geräte auf der unteren Seite des Parcours sind eher dazu geeignet ruhiges kontrolliertes Führen zu üben. Die Aufgabe ist einfach. Es geht einmal im Kreis herum. Versucht ganz gleichmässig im Tempo zu bleiben zwischen den Geräten. Hetzt nicht, haltet den richtigen Abstand und bemüht euch um ganz korrekte Hilfen.
Übung 2: 1-11-10-9-8-7
oder 1-7-8-9-10-11
Die obere Hälfte des Platzes ist ein rasend schneller Jumpingkreis. Die Übung ist im Prinzip genauso simpel. Nur das Verhalten des Hundeführers soll komplett anders sein. Ihr sollt jetzt nicht mehr ruhig und gelassen wirken. Von euch muss ein Kribbeln ausgehen. Haltet den Hund am Start zurück, lasst ihn plötzlich los und macht ein schnelles Wettrennen über den Kreis. Versucht dicht an den Geräten zu bleiben, damit ihr Platz für schnelles, motivierendes Laufen habt. Das Wichtigste ist, dass ein deutlicher Unterschied zu Übung 1 entsteht.
Was ist jetzt passiert? Nehmen wir den extrem gemütlichen Berner Sennenhund vom Beispiel oben. Er hat in der rechten Runde gemächlich seine Arbeit verrichtet, und für korrektes Überwinden der Hindernisse eine Bestätigung bekommen. In der linken Runde musste er sich besonders anstrengen, aber da die Reihenfolge ja recht simpel war, war er auch hier sicherlich nicht überfordert.
Und der Chaoten-Collie? Er hatte in der ersten Runde sicher weniger Spass. Er wollte schneller, mehr nach vorne und vor allem wollte er nicht gemächlich. Aber es waren nur wenige Geräte und er hat recht schnell eine Belohnung bekommen. In der zweiten Runde durfte er das, was er eigentlich immer will - ungebremst nach vorne rennen.
Der Trick ist: Nicht nur Tempo üben - aber auch nicht nur kontrollieren. Der schnelle Hund muss sich mal austoben dürfen. Der Langsame muss mal eine ruhige Kugel schieben können. Darum fahren wir - nachdem der Hund den Unterschied durch mehrfache Wiederholung erkannt hat - mit dem Highlight fort:
Übung 3: 1-11-10-9-8-7-1-2-3-4-5-6
oder 1-7-8-9-10-11-1-6-5-4-3-2
Wie schon oben ist es besonders wichtig eine ganz klare Grenze zu ziehen. Der Hundeführer den der Hund sieht, wenn er in den Tunnel 1 rennt muss am Tunnelausgang ein anderer sein. Auch die Zuschauer können mitwirken, indem sie den Hund in der oberen Runde anfeuern und den Besitzer zu schnellerem Rennen animieren.
Übung 4:
Jetzt geht es aus der einen Runde ohne den Tunnel direkt in die andere. Also von 11 direkt zu 2 und von 7 direkt zu 6 (oder umgekehrt). Während der Hundeführer bei der Vorübung noch etwa 2 Sekunden Zeit hatte sich umzustellen, muss er dies binnen Bruchteilen von Sekunden schaffen. Also erst: Rennen, vorbeugen, in die Hände klatschen, anquietschen (je alberner es aussieht, um so schöner) und dann umschalten: Ruhe, Tempo raus, Körper aufrichten, keine motivierenden Hörlaute mehr.
Wenn das gut klappt, und der Hund beginnt sich im Tempo anzupassen, habt ihr etwas wahnsinnig wichtiges beim Hund und euch geschult. Ihr könnt das Tempo kontrollieren. Ihr könnt euren gemütlichen Goldie auf geraden Parcoursabschnitten zu etwas Schwung motivieren. Und ihr könnt euren Border Terrier an schwierigen Stellen etwas ruhiger und kontrollierter führen.
Achso, im Linktext hatte ich versprochen zu erklären, wie ihr euren Border total überdrehen könnt. Ich hoffe, es ist klar geworden, dass man mit den schnellen schlecht zu kontrollierenden Hunden nicht dauernd den oberen Teil übt. Genausowenig dürft ihr der Einfachheit halber den langsamen Hund die halbe Trainingszeit auf dem Tisch rumlümmeln lassen. Übt, was ihr noch nicht könnt, mit kurzen Unterbrechungen durch Übungen, die gut klappen.
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MV Rheine-Altenrheine
Ein weiteres Masters. Diesmal zusammen mit Robert Asmann. Bei allerschönstem Wetter und guter Laune habe ich eine Menge Spass gehabt und waaahnsinnig viel gelernt - Dank an Robert! Der Jumping ist von mir, am Rest ist Robert schuld ;). offenes Agility |
Parcourslänge 154 m, Standardzeit 55 s, Höchstzeit 83 s, Bewegungsgeschwindigkeit 2,8 m/s |
Kommentar: Unglücklicherweise hab ich den Parcoursplan des offenen Agility verbummelt. Die Beschreibung hab ich noch: Die Teilnehmer, insbesondere die A1 und A2 Starter, hatten viele Probleme mit dem Slalomeingang. Im restlichen Parcoursverlauf gab es nur wenige Komplikationen. :)) Falls jemand den Plan mitgezeichnet hat, wärs super wenn ihr ihn mir schicken könntet (gescanned oder in agl format oder als gif/bmp... ganz egal). |
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Prüfung A1Parcourslänge 163 m, Standardzeit 57 s, Höchstzeit 114 s, Bewegungsgeschwindigkeit 3,1 m/s |
Kommentar: Die extrem hohe Laufgeschwindigkeit ist für einen A1 Parcours sicher ungewöhnlich. Wenn man jedoch die Ergebnisse mit der Zeitvorgabe vergleicht, sieht man, dass die meisten Hunde die Zeitvorgabe geschafft haben. Dies liegt sicher an den super Bodenbedingungen, die am Prüfungstag herrschten. Es stand eine griffige Rasenfläche bei trockenem und kühlen Wetter zur Verfügung. Ausserdem war der Parcours im Anspruch eher niedrig. Fehler passierten häufig beim übergang 7-8 (Stangenabwurf, Verweigerung). Eine weitere Klippe war der Tisch. Die Hunde kamen häufig recht schnell aus dem Tunnel und rutschten dann über die Tischkante, wenn der Hundeführer nicht frühzeitig gegensteuerte. Ansonsten gab es kaum Schwierigkeiten und es wurden hervorragende Ergebnisse erzielt. Ergebnis: 14 Starter, davon 3 Minis 5 Starter mit vorzüglich 7 Starter mit sehr gut 2 Starter mit gut Zeiten zwischen 37,44 s und 71,13 s Durchschnittszeit 51,8 s |
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Prüfung A2Parcourslänge 162 m, Standardzeit 45 s (Minis 47 s), Höchstzeit 68 s (Minis 71 s), Bewegungsgeschwindigkeit 3,4 m/s (Minis 3,6 m/s) |
Kommentar: Das Ergebnis war hier ausgeglichener als in der A1. Schon die Startverleitung (2-9) wurde von einigen Hunden gewählt. Auch die Hürdenkombination 4 bis 7 führte häufig zu Problemen. Insbesondere die Maxis hatten einige Stangenabwürfe zu verzeichnen. Größere Schwierigkeiten gab es auch noch von 12 zu 13, hier sind einige Hunde zur Wand ausgebrochen. Festgestellt habe ich, daß ein Richter der neben einem Kontaktzonengerät steht eine große Verleitung darstellen kann. Tip an die Leser: Im Training unbedingt mal jemanden neben der Wand stehen lassen, wenn sie gar nicht dran ist. Und auch wenn sie dran ist, sollte hin und wieder jemand am Gerät stehen, um mal den Arm hochzureissen (auch wenns gar kein Fehler war). Viele Hunde lassen sich bei ihren ersten Starts davon sonst irritieren. Ergebnis: 33 Starter, davon 9 Minis 12 Starter mit vorzüglich 8 Starter mit sehr gut 1 Starter mit gut 1 Starter ohne Bewertung 11 Starter disqualifiziert Zeiten zwischen 34,56 s und 63,94 s Durchschnittszeit 42,69 s |
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C-KlasseParcourslänge 164 m, Standardzeit 43 s (Minis 45 s), Höchstzeit 65 s, Bewegungsgeschwindigkeit 3,8 m/s (Minis 3,5 m/s) |
Kommentar: Wie schon in der A2 sind einige direkt am Start ausgeschieden, weil sie die Reihenfolge 2-8 gewählt hatten. Weitere Disqualifikationen gab es insbesondere am Tunneleingang 12. Mehrere Starter wählten hier den Eingang 5. Die Hürden die schräg zu springen waren, besonders 11, 15 und 16, führten zu Stangenabwürfen und Verweigerungen. Ergebnis: 63 Starter, davon 23 Minis 31 Starter mit vorzüglich 13 Starter mit sehr gut 2 Starter mit gut 1 Starter ohne Bewertung 16 Starter disqualifiziert Zeiten zwischen 30,25 s und 49,16 s Durchschnittszeit 48,61 s |
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Jumpingals Spiel ohne Zeitvorgabe, Länge: 155 m |
Kommentar: Im Verlauf traten insbesondere nach der Hürde 4 Zeitverluste auf. Viele Hunde drehten zunächst nach “oben” ab und mussten korrigiert werden. Einige sind dabei über den Sprung 4 zurück gesprungen und kassierten eine Disqualifikation. Die zweite schwierige Stelle war die Verleitung 16-11. Hier hat es eine Menge Disqualifikationen gegeben. Insbesondere bei den Hundeführern, die weit hinter dem Hund blieben kam es zu diesem Problem. Als Richter war es interessant zu sehen, wo die Hundeführer bei der Begehung Probleme vermuteten. Viele konzentrierten ihre Bemühungen insbesondere auf den Bereich zwischen 10 und 15. Hier sind jedoch nur sehr wenig Schwierigkeiten aufgekommen. Im persönlichen Gespräch mit einigen Teilnehmern nach dem Turnier stellte sich heraus, daß der Parcours sich flüssig laufen liess und Spass gemacht hat. |
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Training 04 2001
Eine Übung für Hund und Hundeführer, wie man den richtigen Slalomeingang findet. Ausserdem ein paar generelle Tips zu diesem komplizierten Gerät.
Für fortgeschrittene Hunde ist der Slalomeingang immer noch eine Herausforderung. Häufig stellt man erst beim Wettkampf fest, dass der eine oder andere Winkel noch nicht klappt. Nicht klappt kann hier zweierlei bedeuten. Entweder der Hund macht ihn noch nicht selbständig ohne den Hundeführer, oder er macht ihn überhaupt nicht - auch wenn der Hundeführer ihn dabei unterstützt.
Die Übung diesen Monat richtet sich in erster Linie an die erste Gruppe. Der Hund sollte bereits sicher im Slalom sein, d.h. ihn alleine bewältigen können und Spass an dem Gerät haben.
Wenn man zu früh derartige Trainingseinheiten angeht, verliert der Hund die Freude an dem Gerät. Denn wenn er schon mit dem korrekten Überwinden Probleme hat, müssen wir nicht noch durch knifflige Eingänge Zusatzschwierigkeiten einbauen.
Beachtet bitte, dass der Slalom bei den Übungen immer das letzte Gerät sein soll. Es geht ums einfädeln. Wenn der Hund das korrekt gemacht hat, soll möglichst bald (eben direkt nach dem Slalom) auch die Bestätigung kommen. Also nicht noch zwei Hürden nehmen, damit ihr wieder am Start ankommt.
Slalomeingänge
Übung 1 : 1-2-3-Slalom
Zum Anwärmen ein ganz einfacher Eingang. Der Hund kommt aus dem Tunnel gerade vor den Slalom, der Hundeführer hat Zeit sich passend zu postieren. Passend heisst übrigens nicht: "so dass ich den Hund notfalls mit dem Knie reinschubsen kann". Lasst dem Hund Platz genug. Wenn er dann falsch einfädelt, hat er das Prinzip noch nicht verstanden, und ihr solltet diesen Monat was anderes üben :).
Wenns gut geklappt hat, fliegt natürlich sofort die Belohnung und es wird ausgelassen getobt. Anschliessend könnt ihr dasselbe Spielchen nochmal mit einem belgischen Wechsel machen. Also während der Hund im Tunnel ist, wechselt ihr rückwärts die Seite und nehmt ihn dann mit der rechten Hand wieder an (Hund ist rechts). Wieder Lob und Spiel.
Übung 2 : 1-2-3-4-5-6-Slalom
Hier ist der Eingang auch recht simpel. Achtet darauf den Hund alleine arbeiten zu lassen und geht beim Sprung 6 soweit mit, dass der Hund nicht in Versuchung kommt, gleich wieder zurückzuspringen. Benutzt diese einfacheren Übungen dazu richtig Tempo und Stimmung aufkommen zu lassen. Motiviert den Hund möglichst schnell den Slalom zu absolvieren. Wenn er jetzt ausfädelt, ist das nicht so schlimm, schliesslich ist nur Training. Dann wiederholt ihr die Übung mit etwas weniger Elan. Sonst könnt ihr beim nächsten Durchgang ruhig noch wilder toben. Toben meint hier nicht besonders laut und hell zu rufen, toben meint insbesondere mit der Körpersprache nach vorn zu dirigieren. Beugt euch vornüber, bewegt die Arme übertrieben und holt aus als ob ihr das Spielzeug schon werfen würdet...
Übung 3 : 7-4-3-2-1-Slalom
Im Prinzip wie die Übung vorher. Der Hund kommt ziemlich gerade vor den Slalom, wenn ihr genügend Schwung nehmt. Er muss die erste Stange gewissermassen umrunden, bevor er einfädelt. Achtet also darauf, dass er sie auch sehen kann. Stellt euch nicht davor/dazwischen. Es geht darum, dass der Hund alleine versteht wie es funktioniert.
Übung 4 : 7-5-6-1-2-Slalom
Gleiche Geschichte wie Übung 3. Ausreichenden Bogen nach der Wippe - Platz lassen - Hund fädelt ein - Party!
Wenn der Hund falsch einfädelt, habt ihr ihn überfordert. Wildes Schimpfen und Meckern nützt nichts. Es verdirbt nur beiden die Laune. Versucht es einfach nochmal und lasst euch vom Trainer sagen, wie und wo ihr den Hund noch mehr unterstützen könnt.
Übung 5 : 1-2-3-4-7-6-5-Slalom
Wieder muss der Hund den Slalom umrunden bevor er korrekt einfädelt. Diesmal ist es allerdings ein bedeutend weiterer Weg. Helft mit, indem ihr einige Schritte Richtung Sprung 4 macht. Wenn diese Übung auch nach mehreren Anläufen nicht klappt, solltet ihr zwischendurch was einfaches einschieben. Der Hund muss nach spätestens 5 Anläufen ein Erfolgserlebnis haben.
Übung 6 : 1-2-3-4-5-Slalom
Dieser Winkel ist für den Hund schwieriger. Er hat jetzt nicht mehr - wie bei den vorigen Übungen - die Wendestange, sondern kommt steil an das erste Törchen heran. Meiner Meinung nach ist dies einer der schwierigsten Eingänge. Trotzdem sollte man im Training mit einem fortgeschrittenen Hund ruhig mal daraufhinarbeiten, dass sowas auch klappt.
Zwischen den Slalomspielchen sollten auch immer mal Durchgänge folgen in denen der Hund keinen Slalom hat z.B. 1-2-3-4-7-6-5-4-3-4-7 oder ähnliches. Slalomwedeln ist sehr anstrengend und es ist sinnvoll dem Hund dazwischen ausreichend Pausen für den Rücken und den Kopf zu lassen.
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Training 03 2001
Wie man Hund und Hundeführer auch (und gerade!) im kalten Winter aufwärmen und motivieren
, und gleichzeitig noch unter Wettkampfbedingungen üben kann.
Vielleicht laufen ja auch in eurem Verein Anfängerübungskurse. Ich habe mittlerweile in vielen Vereinen mal zugeschaut und festgestellt, dass viele Trainer Schwierigkeiten haben, absolute Anfänger zu etwas Ehrgeiz zu motivieren. Oft werden nach allen Regeln der Kunst die Geräte eingeübt. Aber lustige Auflockerungen für Hund und Mensch sind eher die Seltenheit. Bevor der Hund nicht alles kann, können auch keine ´Specials´ eingebaut werden, so die Meinung vieler Trainer.
-Falsch! Denn gerade mit Anfängern sollte man viele Spielchen und Motivationsübungen machen. Denn wenn schon am Anfang Druck mit ins Spiel kommt, sind Schwierigkeiten in der Motivation des Hundes für später vorprogrammiert. Eine Stunde oder mehr konstantes Gerätetraining bedeutet, insbesondere für Anfängerhunde, unweigerlich Stress.
Deswegen finde ich es sinnvoll, schon in absoluten Anfängerkursen auch mal ein Spiel zu machen, oder einen kleinen Übungsparcours (und sei es nur aus Hütchen zum Drumrumlaufen) einzubauen. In den Kursen die ich geleitet habe, habe ich oft bemerkt wie sehr eine solche Auflockerung die Moral der Truppe hebt. Vorher noch enttäuschte Gesichter, dass der Hund vielleicht die eine oder andere Übung weniger schnell begriffen hat, als der eines anderen Kursteilnehmers - und nachher die Begeisterung über den Sieg bei einem Mannschaftsspiel.
Mannschaftsspiele eignen sich hervorragend zum Training. Nicht nur wegen des besonderen Ansporns für die Hundeführer, sondern auch weil der Hund ein bisschen Wettkampfatmosphäre schnuppert. Wenn die Teamkameraden anfeuern, womöglich zeitgleich ein anderer Hund angefeuert wird und sozusagen richtig Stimmung am Platz ist, passieren eher mal die Fehler, die man wirklich üben sollte. Nämlich die, die erst bei Wettkämpfen passieren.
Also liebe Trainer: ´Nehmt mal die Stoppuhr in die Hand, oder bildet Mannschaften die zeitgleich gegeneinander arbeiten - dann merkt ihr schnell inwieweit die Übungen auch unter Stress sitzen.´ (Im Winter übrigens besonders beliebt, weil niemand im kalten Stehen und warten muss.)
Eine kleine Einschränkung muss ich allerdings noch loswerden. Bei Mannschaftsspielen muss immer auf die notwendige Sicherheit geachtet werden. Die Geräte dürfen nicht so eng stehen, dass sich Hunde zu nah kommen. Ausserdem muss darauf geachtet werden, dass sich Hunde nicht aus Versehen im Tunnel oder auf Kontaktzonen begegnen können. Und natürlich lassen sich Mannschaftsspiele nur mit sozialverträglichen Hunden durchführen.
Mannschaftsspiel
Das abgebildete Spiel ist recht einfach und eignet sich auch für Anfängerhunde. Der Kreis in der Mitte des Parcours ist nur eine Markierung. Sie kann z.B. mit Sägespänen oder ein paar Klecksern Farbe gemacht werden. Abtrennungen mit Flatterband o.ä. ist recht gefährlich, weil sich Hund oder Mensch drin verfangen könnten.
Es werden zwei gleichstarke Mannschaften gebildet. Die eine arbeitet auf dem oberen Parcours, die andere unten. Auf das Startsignal läuft der erste Hund durch den Tunnel und über die Hürden 1 bis 6. (Es können natürlich auch andere Geräte da stehen, aber für Anfänger bieten sich natürlich einfache Sachen eher an als z.B. der Slalom.) Danach bringt er seinen Hund in die Mitte und ins Platz. Sobald der erste Hund liegt startet der zweite Hund dieselbe Runde. Während er die Hürden überwindet darf der erste Hund weder aufstehen noch den Kreis durch Robben verlassen.
Sobald der zweite Hund über die letzte Hürde gesprungen ist, darf der erste den Kreis (nach oben rechts!) verlassen. Denn nun legt sich der zweite Hund in den Kreis. Sobald der liegt, startet der dritte etc. Sollte der Hund in der Mitte aufstehen oder den Kreis verlassen, ist er sofort wieder ins Platz zu bringen, und der Hund aussen dreht eine weitere Runde, solange bis der mittlere Hund eine komplette Runde gelegen hat.
Wenn recht kleine Mannschaften gebildet wurden, können natürlich auch direkt zwei Runden hintereinander gemacht werden. Also wenn der Letzte durch ist, startet wieder der Erste.
Das ganze Spiel übt nicht nur die Konzentration während der Wettkampfstimmung, sondern gleichzeitig auch die Fähigkeit den Hund zu kontrollieren. Niemals sollte beim Training dauernd nur stumpf nach vorne geübt werden - immer auch ein Kontrollelement mit einbauen. Dieses ist hier recht überwiegend. Trotzdem findet das Spiel bei den Kursteilnehmern immer wieder grossen Anklang.
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Training 02 2001
Eine Idee wie man Hunde über die gesamte Länge des Durchgangs aufmerksam hält.
Ausserdem ein kurzer Rückgriff auf die Dezemberübung mit dem geradeaus laufen...
Ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass fast alle Hunde in Richtung Startsprung schneller sind? Woran liegt das?
Klar - es geht nach Hause. Da wo der Hund gestartet ist, ist die Übung auch zu Ende. Und habt Ihr euch schon mal überlegt wie toll es wäre, wenn der Hund immer so schnell rennen würde wie Richtung "nach Hause"? Warum müssen Übungen immer da enden, wo Sie angefangen sind? Antwort: Sie müssen überhaupt nicht! Wenn häufiger mitten im Parcours das Bällchen fliegt, dann erwartet der Hund das ständig. Er ist aufmerksamer und schneller dadurch. Deshalb beginnen die Übungen diesen Monat mal nicht immer am gleichen Sprung, sondern enden ständig woanders. Mit unverträglichen Hunden ist hier natürlich erhöhte Vorsicht geboten, sonst bietet diese Veränderung aber viele Vorteile.
Doch geradeaus!
Und eine weitere Sache die nie geübt wird... Ständig wird das Ablehnen von Verleitungen trainiert, es geht permanent um die Ecke. Sicher ist das auch wichtig, aber auch Geradeauslaufen ist mal dran. Nach dem Training vom Dezember machen wir das dieses mal aber kniffliger. Die Übungen sind extra-kurz. Trotzdem muss, wegen dem oben beschriebenen Effekt, jedes! Mal die Belohnung kommen. Und nicht halbherzig belohnen, weil’s nur drei Geräte waren. Nach jedem Durchgang soll es sich für den Hund wirklich gelohnt haben!
Übung 1 : 1-2-7
Wichtig ist, dass ihr nicht schon am Ende des Stofftunnels steht und abruft. Denn im Parcours könnte sich ja die Situation ergeben, dass ihr nicht auf einer Höhe seid. Genau das soll geübt werden. Ihr lauft gemeinsam mit dem Hund los und achtet darauf selbst schön geradeaus zu laufen. Wenn euer Hund einen weiteren Arbeits-abstand braucht, dann könnt Ihr auch rechts oder links neben den Sprüngen bleiben (gewissermaßen außerhalb des Quadrats). Dann müsst Ihr aber schon von Anfang an weiter außen laufen - nicht erst später wegdriften, weil der Hund euch dann ja folgen müsste und Ihr Ihn vom Tunnel wegzieht. Probiert diesen Durchgang ein paar Mal von beiden Seiten bis der Hund nicht mehr hin- und her abweicht, sondern gezielt in den Tunnel stürzt. Erst dann :
Übung 2 : 1-2-3-4
Anstelle des Stegs könnte auch eine Wand oder Wippe stehen, je nachdem welches Kontaktzonengerät euch am meisten Schwierigkeiten bereitet. Die Sache mit dem Abbiegen hab ich ja im Dezember ausführlich beschrieben. Und denkt daran den Weg nicht zu stark abzukürzen, damit der Hund nicht vorzeitig vom Kontaktzonengerät springt. Wenn auch dieser Durchlauf ein paar Mal gut gelungen ist, wiederholt Ihr Übung 1. Das ist wahrscheinlich ebenso schwierig wie am Anfang. Aber Ihr selbst seid ja mittlerweile prima vorbereitet. Wenn der Hund wieder auf den Tunnel eingestellt ist und sicher geradeaus läuft, folgt:
Übung 3 : 1-2-5-6
Es gilt dasselbe wie bei Übung 2. Lasst den Hund ein bisschen Spaß am Slalom gewinnen. Belohnt jedes Mal tüchtig, und versucht Ihn maximal zu beschleunigen. Die folgenden Übungen liste ich einfach der Reihe nach auf. Wiederholt so oft, bis jeder Durchgang gut geklappt hat, bevor ihr den nächsten in Angriff nehmt. Die Reihenfolge ist übrigens nicht willkürlich gewählt. Versucht die Durchgänge auch in dieser Abfolge zu erarbeiten.
Übung 4 : 4-3-5-6
Übung 5 : 6-5-7
Übung 6 : 7-3-4
Übung 7 : 4-3-7
Übung 8 : 7-5-6
Übung 9 : 6-5-3-4
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