Training 10 2008
Ihr habt euch im letzten Monat einen richtigen kleinen Bodybuilder heran gezogen? Ihr fühlt dass auf den Oberschenkeln eures Hundes dicke Muskelpakete sind, die nur darauf warten für euch die allerschönsten Sprünge zu produzieren? Ok...
Jetzt ziehen wir in einem letzten Monat mal ein paar Takte an und machen ein paar knifflige Übungen. Wir spielen jetzt nicht mehr nur mit den Abständen, sondern auch mit der Sprunghöhe. Legt eine Reihe mit gut passendem Abstand für einen Zwischengaloppsprung und stellt die Sprünge abwechselnd auf zb. 60 cm und 40 cm. Vielleicht steht bei erfahreneren Teams auch mal ein Hochweitsprung am Schluss. Und wenn die Sprünge sich in der Höhe oft unterscheiden und der Hund noch springt ohne zu reißen, dann variiert die Optik. Hängt eine Decke drüber, ein paar bunte Flatterbänder dran, gekreuzte Stangen, schräge Stangen... was eurer Phantasie so einfällt.
Und wenn ihr so richtig gut seid in eurem Reihentraining: macht einen Wettbewerb daraus. Jeder soll für seinen Hund eine Reihe aufbauen in der Sprünge unterschiedlich aussehen, unterschiedlich hoch sind und in der vorgegeben ist, wie viele Galoppsprünge der Hund dazwischen machen soll. Wer kann den Abstand für seinen Hund am allerbesten einschätzen und wessen Hund löst diese Aufgabe ohne aus dem Takt zu kommen?
Falls ihr Gelegenheit habt zu filmen: filmt euren Hund von der Seite und schaut euch das Ganze in Zeitlupe an. Beugt der den Kopf nach unten? Rundet er den Rücken? Und beobachtet, ob er bei den nächsten Trainings oder Turnieren anders springt. Eventuell haben die drei Monate neben den schönen Muskeln auch sein Auge so weit aufgebaut, dass er kritische Situationen besser lösen kann und sich über die ein oder andere Stange mogelt, die sonst gepurzelt wäre.
Und am Schluss noch der Tip: vor den nächsten Trainings oder Turnieren solltet ihr eine Reihe stellen und den Hund gelegentlich mal seitlich raus rufen... nur um sicher zu gehen ;)
- Details
Training 09 2008
Euer Teamgefährte kann jetzt gleichmässig landen, galoppieren, abspringen, landen, galoppieren, abspringen? Ihr findet es langweilig und wollt was Neues?
Ok - auf gehts.
Wir bauen auf dem erlernten auf und machen daraus in-outs. Im Rechenexempel des letzten Monats, stellen wir die Sprünge also auf 90 cm Abstand und beobachten was passiert. Im Idealfall springt der Hund jetzt nicht mehr einen Galoppsprung dazwischen, sondern drückt aus der Landung heraus neu ab.
Wenn das einige Male gut geklappt hat und der Hund eine gleichmässige Technik zeigt haben wir zunächst mal eine gute Übung zur Stärkung der Hinterhandmuskeln. Abdrücken direkt nach dem Landen belastet relativ wenig (weil es langsam ist und der Hund untersetzen muss), steigert aber massiv die Schnellkraft. Und damit wir diesen Nutzen noch verstärken wirds jetzt spannend:
Nun rücken wir den letzten Sprung ein kleines bisschen weiter weg. Wenn alles klappt, macht der Hund noch keinen Zwischensprung, sondern drückt (vielleicht erst beim zweiten oder dritten Versuch) nach der letzten Landung einfach fester ab, um auch die letzte Hürde noch korrekt zu absolvieren. Dieser Abstand sollte so sein, dass der Hund eine faire Chance hat korrekt zu springen, sich aber schon ein wenig ausstrecken muss.
Wenn auch diese Kraftübung problemlos klappt, kann man mit den Abständen ein wenig spielen. In einer langen Reihe von Sprüngen variiert ihr die Abstände minimal um den Hund gesteuert zusammen zu schieben und auseinander zu strecken. Aber Vorsicht: mit dieser Übung sollte nicht übertrieben werden. Schnell hat man einen scheusslichen Muskelkater provoziert und der Spass beim Hund hält sich natürlich danach sehr in Grenzen.
- Details
Training 08 2008
Ein paar Ideen für eine Übungsstunde, in der es nur um Technik und nicht ein klitzewinziges bisschen ums führen geht.
Wir brauchen: eine Straße mit Asphalt, einen Zollstock, einen Eimer Wasser und eine Hürdenreihe. Hilfreich ist ein CD Player oder ein Radio. (Ich würde zu gerne die Gesichter sehen, wenn ihr das lest.) Und schon gehts los.
Vorbereitung:
Ihr macht eurem Hund eine Vorderpfote nass, dann lasst ihr ihn warten, oder jemanden festhalten und ruft ihn auf der Asphaltstrasse zu euch. Wenn alles glatt geht, hinterlässt der Hund in halbwegs regelmäßigen Abständen nasse Tapsen. Ihr messt den Abstand zwischen diesen und nun wisst ihr wie lang ein weiter Galoppsprung eures Hundes ist. Um es später erklären zu können, nehmen wir mal an euer Hund hätte hier 2,5 m als Durchschnitt.
Nun baut ihr eine Hürdenreihe auf. Die Stangen sollen deutlich niedriger sein, als Wettkampfhöhe. Für einen Large Hund würde ich 45 cm vorschlagen, für medium und small entsprechend kleiner. Eine theoretische gute Sprungkurve über eine 45 cm Hürde hat ihren Absprung 45 cm vor der Stange, und ihren Landepunkt 45 cm danach. Zu diesem Abstand (90 cm) addiert ihr einen Wert der ungefähr 70% von eurem Zollstockwert beträgt. Im Beispiel hatten wir 2,5 m, also wären es 1,75 m. Und dann baut ihr zollstockgenau die Sprünge auf - im Beispiel also mit einem Abstand von genau 2,65 m.
Durchführung:
Wichtig ist: hier geht es nicht um führen, bleiben am Start oder Speedtraining. Der Hund soll einzig und allein mal eine ganze Übungseinheit Zeit haben, an der idealen Technik zu arbeiten. Ihr postiert hinter der Hürdenreihe die Bestätigung (Futter, Spielzeug, Hundeführer...) und der Hund sitzt vorm ersten Sprung. Bitte nicht mit superviel Anlauf, sondern so, dass er ungefähr den gleichen Vorlauf hat wie zwischen zwei Sprüngen (im Beispiel 1,30 m). Und dann lasst ihr den Hund diese Reihe abarbeiten. Verschiedene Dinge können passieren. Fall 1: Der Hund springt über die Hürde, landet, macht einen kleinen Galoppsprung und springt über die nächste Hürde usw. Die Sprünge zwischen den Hürden sind gleich lang und der Hund kommt nicht näher oder weiter vor den letzten Sprung als vor den ersten. Wenn das passiert, wars perfekt. Klappt aber fast nie :)
Fall 2: Das ist häufiger der Fall. Der Hund landet, macht einen Galoppsprung und kommt etwas dichter an Sprung 2, noch etwas dichter an Sprung 3, bis es irgendwann nicht mehr passt und er in-out springt um sich wieder passend zu machen. Wenn das passiert stellt ihr alles weiter auseinander (gleiche Abstände natürlich) und beobachtet einige Versuche, bis ihr Fall 1 erreicht. Dasselbe Problem kann auch umgekehrt auftauchen.
Fall 3: Der Hund landet weiter weg vom Sprung je öfter er springt. Zum zweiten passt es noch halbwegs, aber vorm 5. oder 6. Sprung macht er zwei Galoppsprünge, um sich wieder auszurichten. Wenn das passiert: alles gleichmässig enger schieben, bis es passt. Und dann gibts noch
Fall 4: Der Hund ist von einer langen Reihe voller Stangen total überfordert. Er läuft seitlich heraus, hat überhaupt keinen gleichmässigen Takt, kegelt Stangen herunter, wird zunehmend hektisch und nervös und nichts klappt. Hier solltet ihr euch die Zeit nehmen und mit einer kurzen Reihe (3 Sprünge) beginnen um dem Hund Sicherheit zu geben. Gerade schnelle Bodenlenkraketen in schwarz-weiss fühlen sich gerne mal unter Druck gesetzt von solchen Übungen und es ist wichtig, dass hier nicht durch Strafe, schimpfen oder auch Ausbleiben von Lob über längere Zeit Frust entsteht. Wenns nicht klappt: machen wirs einfacher.
So - nun hopst euer Vierbeiner schön taktrein über die Hürden. Die Aufgabe ist jetzt: mindestens 20 Wiederholungen und null Veränderungen an dem Aufbau. Das ist ein wenig langweilig was führen und Action angeht. Deshalb der CD Player oder das Radio. Lasst gute Musik laufen, oft reagieren auch die Hunde darauf und die Stimmung ist allgemein gelöster. Wenn alles klappt wird jeder Durchlauf runder, gleichmässiger und der Hund fängt an eine schöne Technik zu zeigen. Springreiter nennen es "Bascule" - das Pferd soll den Rücken aufwölben und den Kopf senken. Hunde springen anders, mehr Dynamik, elastischer, aber grundsätzlich möchten wir auch, dass sie bei dieser Übung vertrauensvoll den Kopf senken und sich im Rücken runden. Genau das brauchn wir für unsere nächste Aufgabe - die gibts dann aber erst nächsten Monat, damit ihr nicht mogelt.
- Details
Training 07 2008
Eine kleine Sequenz zum Trainieren von Wechselsituationen rund um Kontaktzonen.
- Details
Training 06 2008
Eine einfache Übung zum Wechseln der Seite und für das Schicken des Hundes.
Beim Seitenwechsel sollte man variabel allerlei verschiedene Wechsel ausprobieren (schicken und dahinter kreuzen, Belgier, Franzose, vor der Hürde, dahinter...). Aufgrund des einfachen Parcoursverlaufs hat man damit ohne Stress schon mal ganz gleichmässig beide Seiten gearbeitet und ein wenig geübt, wo man wie am Besten stehen kann, damit der Vierbeiner auch kapiert wo es weiter geht und ohne beim Rückwärtslaufen die Mittelhürde umzureissen.
Wenn das gut klappt probiert man aus mit gleichem Laufweg den Hund jeweils zwischendurch einen der Tunnel allein abarbeiten zu lassen. Dann hat man mit derselben Übung direkt eine neue Situation (der Hund kommt nämlich jetzt in anderem Winkel an den Wechselpunkt).
Wenn das auch gut klappt kann man zum Spaß als letztes probieren das Ganze so spontan zu machen, dass man auf Zurufe reagiert - wer weiss wann man mal überraschend auf etwas reagieren muss.
- Details
Seite 25 von 36