Einige Besonderheiten bei der Fütterung des jungen Hundes.
Weil ich schon einige mäklige Fresser hatte, wollte ich dieses Mal alles besser machen. Jeder Sporthundbesitzer wird mir beipflichten, dass es Vorteile hat einen futtermotivierten Hund zu haben. Was diese futtermotivierten von den Mäkelfressern unterscheidet, ist das Gefühl "Futter muss ich immer sofort fressen.". Um dieses Gefühl zu etablieren, habe ich den Welpen etwas knapper gehalten, als notwendig. Sie hatte niemals Babyspeck. Das ist auch günstig, weil man die Gelenke schont, wenn sie sich neben dem Wachstum nicht noch mit dem zu schweren Hund belasten müssen.
Was?
Und um der Mäkelei von vornherein den Garaus zu machen, hat sie von Anfang an allerlei verschiedene Geschmäcker kennen gelernt. Sie durfte alles probieren, Mandarinen, Äpfel, Bananen, Nüsse, Quark, Brot, Reis, Kartoffeln, Fleisch und verschiedene Trockenfuttersorten. Alles immer in kleinen Dosen als Leckerei zum Futter und sie hat das prima vertragen. Grundsätzlich bin ich kein Freund von "das ist mein Futter und er bekommt nur das". Denn wenn man mal aus was für Gründen auch immer auf anderes ausweichen muss, reagiert der Hund todsicher mit Magenverstimmung. Im Laufe des ersten halben Jahres habe ich so der Reihe nach 4 oder 5 verschiedene Welpenfuttersorten gekauft. Das hat auch den Vorteil, wenn man später mal feststellt, dass in dem einen Futter etwas nicht optimal enthalten war, gleicht sich das über die gesamte Zeit sicherlich aus. Und obwohl das abgestritten wird, glaube ich, dass auch ein Hund gelegentlich mal etwas anderes im Napf gut findet. Lerntheoretiker sagen ja sogar, dass jede neue Erfahrung die Verknüpfung von Synapsen fördert und somit das Lernen erleichtert. Und eine Zitrone war eine neue Erfahrung :)
Wie?
Außerdem habe ich von vornherein drauf geachtet, dass der Hund für sein Futter in irgendeiner Weise aktiv werden muss. Ein Teil des Futters ging also für allerlei Übungen (später dazu mehr) drauf. Auch der Rest war fast nie einfach so in einem Napf, sondern musste erarbeitet werden. Mal aus einer Pappschachtel vom Mc Donalds Burger ausgepackt, aus einer Klorolle, einem Kong, einem Briefumschlag, einer alten Socke... Außerdem bedient sie inzwischen perfekt einige Hundebrettspiele, wo man kleine Schieber oder Klötzchen wegnehmen muss, um ans Futter zu kommen. Immer war es mit Arbeit verbunden und je mehr Aktivität der Hund dabei angeboten hat, desto schwieriger habe ich die Verstecke gemacht. Zudemhat das den Vorteil, dass es den Welpen hervorragend beschäftigt und er geschickter im Umgang mit Pfoten und Schnautze wird.
Wie ich schon in einem anderen Artikel schrieb, hat das den Nachteil, dass der Welpe auch überall Futter vermutet. Im Zuge des klassischen Tauschens habe ich mich mit Java darauf geeinigt, dass sie das wöchentliche Supermarktprospekt als erste lesen darf, wenn ich dafür vorher den Rest der Post bekomme.